26.05.2012: FC Ramsau - FC Freilassing 2:2 (0:0)

Das reicht!

Remis gegen Freilassing: FCR hält hauchdünn die Klasse

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ramsau - Geschafft! Der FC Ramsau hat sich im letzten Saisonspiel gerettet. Dank eines 2:2 (0:0) gegen den FC Freilassing spielen die 2010er auch in der kommenden Spielzeit in der B-Klasse. In einem ausgeglichenen Match lief der FCR nur kurz der Gästeführung (49.) hinterher, die das Team prompt mit dem Ausgleich (56.) konterte. Mit der 2:1-Führung (80.) schien dann bereits alles gelaufen, Michael Datzmann verabschiedete sich mit viel Applaus. Doch dann machte ein Elfmetertreffer in der Nachspielzeit (90.+1) die Sache doch nochmal spannend. „Ein Glück, dass wir das heute geschafft haben. Ein Abstieg in meinem letzten Spiel wäre das Allerschlimmste gewesen“, sagte Datzmann. Eine Niederlage hätte ein Entscheidungsspiel gegen Teisendorf bedeutet.

 

Vor dem Spiel: Der Plan der Mannschaft, dass alle Ramsauer zu Ehren von Michael Datzmann mit grau gefärbten Haaren auflaufen, wurde angesichts der prekären sportlichen Situation frühzeitig begraben. Immerhin lief Datzmann als Kapitän auf. Beim FCR fehlten sein Bruder Martin, sowie Marcel Bergunde. Dafür stellte sich Michael Flunk trotz Bandscheibenvorfalls zur Verfügung und spielte im Sturm.

 

1. Halbzeit: Von Beginn an nahmen sich die beiden Teams nicht viel und weil beide Defensivreihen sehr wachsam agierten, waren Chancen zunächst Mangelware. Von der Technik und vom Spielverständnis her waren die Freilassinger die etwas reifere Mannschaft, aber Ramsau hielt kämpferisch von Beginn an exzellent dagegen. Echte Gefahr kam dann erstmals nach 25 Minuten auf. Nach einem Doppelpass mit Christoph Gschoßmann titschte eine Flanke von Spielmacher Maltan von der linken Seite auf die Querlatte (25.).

Ramsau war jetzt etwas besser im Spiel, besonders über die rechte Seite von Maxi Palzer lief viel. Nach einem Maltan-Solo zielte Palzer von der Strafraumgrenze knapp rechts daneben (29.). Kurz darauf sprang der Ball nach einer Freistoßflanke aus dem Getümmel zu Gschoßmann, der an linken Strafraumkante freie Schussbahn gehabt hätte, dann aber noch einen Gegenspieler stehen lassen wollte  - und hängen blieb (35.). Freilassing kam zu einigen Abschlüssen aus der Distanz, aber FCR-Keeper Florian Keilhofer musste sich nie ernsthaft strecken.

2. Halbzeit: In der ersten Hälfte hatte der FCR untypischerweise einen frühen Rückstand vermieden. Das holten sie zu Beginn der zweiten 45 Minuten nach. FCF-Stürmer Ivica Vugrenicek nahm einen langen Ball gekonnt an, drehte sich einmal um Georg Stöckl und ließ Keilhofer mit einem platzierten Schuss in rechte Eck aus 17 Metern keine Abwehrchance (49.). Die erste echte Gelegenheit der Gäste war also gleich drin.

Ramsau reagierte sofort. Flunk, der sonst einen sehr schweren Stand hatte, brach auf der rechten Seite durch und verfehlte den Kasten aus spitzem Winkel nur knapp (52.), sein Schuss streifte am kurzen Eck vorbei. Mehr Glück hatte kurz darauf Sturmpartner Gschoßmann: Spielmacher Josef Wagner hatte sich auf links durchgesetzt und brachte eine flache, präzise Flanke von der Grundlinie ans linke Fünfmeterraumeck, wo Ramsaus Nummer 11 nicht lange fackelte und die Kugel volley neben den linken Pfosten setzte - 1:1 (56.).

Dass ein Remis reichen würde, wussten die Ramsauer und nach dem Ausgleich ging wieder deutlich weniger Gefahr von den 2010ern aus. Stattdessen versuchten es die Freilassinger immer wieder aus der Distanz, zielten aber entweder knapp daneben oder scheiterten an Keilhofer. Oft kam der Abschluss bei den Gästen zu überhastet und aus zu großer Entfernung - sonst hätte es deutlich gefährlicher werden können.

Die Sache schien entschieden, und dann schwächte sich Freilassing selbst: Markus Hofstetter sah nach Schiedsrichterbeleidigung glatt Rot (73.). Ramsau nutzte die Überzahl und machte den Sack scheinbar zu: Eine Freistoßflanke von Libero Franz Maltan nahm Wagner auf der linken Strafraumseite an, drehte sich einmal und versenkte den Ball aus zehn Metern links in den Maschen (80.). Doch Freilassing gab sich nicht auf. Francisco Pavillo, Doppeltorschütze im Hinspiel, zirkelte einen Freistoß auf den Winkel, doch Keilhofer hechtete ihn ins Toraus (85.).

Schließlich bekam Datzmann dann seinen großen Abschied und wurde in der 88. Minute nach 94 Einsätzen für Ramsau vom Feld geholt. Stefan Votz kam für ihn und übernahm für die Restspielzeit sogar die Binde.

Und die wurde nochmal dramatisch: Georg Stöckl touchierte Vugrenicek im Strafraum - Elfmeter! Aytac Dönmez traf zuerst rechts, bei der Wiederholung dann links (90.+1). Danach pfiff der Schiedsrichter aber nicht mehr an und der finale Punkt zum Klassenerhalt war perfekt.

Fazit: Ein gerechtes Remis. Freilassing tat insgesamt etwas mehr vom Spiel, Ramsau hatte vorne insgesamt aber die klareren Aktionen - und weil es für die Gäste um nichts mehr ging, sprach die größere Motivation am Ende auch für die Ramsauer, die sich nach einer starken Hinserie und einer schlimmen Rückrunde also doch noch irgendwie zum Klassenerhalt gezittert haben.

 

Schema:

FCR: Keilhofer - Maltan F. - Maltan S., Stöckl- Datzmann Mi.88, Zechmeister M. - Palzer M., Wagner, Knopf - Gschoßmann60, Flunk.

Außerdem eingesetzt: Hackl (60.), Votz (88.)

Spielereignisse:

0:1 Ivica Vugrenicek (49., Rechtsschuss)

1:1 Christoph Gschoßmann (56., Rechtschuss, Vorlage Wagner)

Rot für Markus Hofstetter (73., Schiedsrichterbeleidigung)

2:1 Josef Wagner (80., Rechtsschuss, Maltan F.)

2:2 Aytac Dönmez (90.+1, Rechtschuss, Foulelfmeter, Stöckl an Vugrenicek)

Schiedsrichter: Tobias Spitzauer. Obwohl die Partie teilweise hitzigen Charakter aufwies, hatte der Referee die Sache im Griff. Der Platzverweis stand außerhalb jeder Diskussion und noch ein Freilassinger hatte sogar Glück, dass ihn nicht dasselbe Schicksal ereilte wie Hofstetter. Einzig der Elfmeterpfiff war hart, obwohl sich Vugrenicek auch geschickt einfädelte.

Zuschauer: Ca. 45

FCR-Spieler des Spiels: Martin Zechmeister. Der Routinier wurde wegen des starken FCF-Spielmachers Parillo extra ins Defensivzentrum beordert worden - ein kluger Schachzug von Hillebrand. Dieser kam so gut wie gar nicht zur Entfaltung - Zechmeister war über 90 Minuten extrem bissig. Ebenfalls ganz stark: Sepp Maltan, der in der Innenverteidigung eine fehlerlose Partie ablieferte.

Lage: Was für ein enges Schlussrennen! Durch den einen Punkt hat Ramsau Rang 9 erreicht, dahinter liegen zwei punktgleiche Teams, mit 24 Zählern folgt der erste Absteiger Otting II, gegen den es ein Entscheidungsspiel gegeben hätte. Platz 7 und Platz 12 trennen nur drei Punkte! So schwer war es lange nicht mehr, die Klasse zu halten. Meister ist Reichenhall II , zweiter Aufsteiger ESV Freilassing II. Die nächsten Termine sind das Gemeindeturnier am 23. Juni und das erste Spiel im Wieninger-Pokal am 26. Juni.

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