12.05.2012: FC Ramsau - DJK Weildorf II 3:4 (1:2)

Weiter zittern

FCR startet Aufholjagd gegen Weildorf zu spät

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ramsau - Das Warten auf die Rettung geht weiter: Der FC Ramsau hat eine weitere Chance verpasst, den Klassenerhalt aus eigener Kraft perfekt zu machen. Gegen den Konkurreten DJK Weildorf II verloren die 2010er mit 3:4 (1:2). Nach vielen groben Abwehrfehlern und einem zwischenzeitlichen 1:4-Rückstand kam die Aufholjagd per Freistoß-Doppelpack von Martin Datzmann (69., 90.+1) zu spät. Marcel Bergunde (17.) hatte den ersten Ramsauer Treffer erzielt. “Die zweite Halbzeit war ordentlich, da haben wir gut gekämpft. Aber manchmal reicht es eben nicht“, analysierte Vorstand Andi Vogl. Die Weildorfer Startelf war mit vier Spielern aus der ersten Mannschaft verstärkt worden.

 

Vor dem Spiel: Außer den Langzeitverletzten Michael Flunk, Hopfinger, Hansi Resch und Andreas Zörner musste Trainer Klaus Hillebrand auf Kapitän Franz Maltan und Simon Zechmeister verzichten. Dafür waren Martin Datzmann, der die Kapitänsbinde trug, und Marcel Bergunde mit von der Partie. Sepp Maltan spielte erstmals Libero.

 

1. Halbzeit: Wie so oft gab es einen alptraumhaften Start für den FCR. Nach zwei Minuten kombinierten sich die Weildorfer locker auf der rechten Seite durch, DJK-Stürmer Peter Fiederer zog ab und netzte ins kurze Eck ein. Ramsau wirkte von Beginn an nicht so, als hätte es nach dem schwachen Auftritt in Teisendorf nicht eine große Scharte auszumerzen. Weildorf kontrollierte die Begegnung, erst nach und nach kam der Gastgeber zu Offensivaktionen, allerdings meist über Standards.

So auch in Minute 17: Michael Datzmanns Einwurf von links kam in den Sechzehner, wo Christoph Gschoßmann sein Kopballduell gewann und zu Bergunde am Elfmeterpunkt verlängerte. Der Mittelfeldspieler fackelte nicht lange und drosch die Kugel humorlos volley zum Ausgleich ins linke Eck.

Trotz der relativ schnellen Ramsauer Antwort zeigten sich die Gäste weiter präsenter und wacher, waren in den Zweikämpfen einen Tick schneller, stellten Ramsaus Spielaufbau durch Pressing auf Eis und kombinierten vorne hin und wieder ansehnlich.

Mit Erfolg: Nach einer Fehlerkette in der FCR-Defensive gaben die Weildorfer einen eigentlich verlorenen Ball nicht auf, Ramsau klärte nicht schnell genug und im Nachsetzen traf Stürmer Johannes Koch aus spitzem Winkel von links (27.). Danach nahm Weildorf etwas Tempo raus, hatte aber weitere dicke Gelegenheiten: Nach je einer Ecke und einer Flanke von rechts zielten zwei Gästespieler frei stehend drüber und daneben (35., 38.). Zur Pause war Ramsau mit dem 1:2 gut bedient.

2. Halbzeit: Auch in Halbzeit zwei war die Hillebrand-Elf gedanklich noch nicht auf dem Feld, da fiel schon der nächste DJK-Treffer. Ein Rückpass zu Torwart Florian Keilhofer geriet auf dem nassen Boden zu kurz. Den ersten Versuch konnte der Keeper noch parieren. Beim zweiten, einem Schuss des eingewechselten Stefan Willberger aus vier Metern von links aus höchst abseitsverdächtiger Position, war auch er machtlos (48.)

Und kurz darauf folgte der nächste Nackenschlag. Keilhofer musste diesen Treffer auf seine Kappe nehmen, ohne Not spielte er den Ball in die Füße eines Gegners, der den frei stehenden Willberger bediente, der die Kugel zum 1:4 über die Linie drückte (55.)

Jetzt war das Spiel eigentlich vorbei - und plötzlich lief es beim FCR. Das Team kam besser in die Zweikämpfe, drückte Weildorf in die eigene Hälfte, auch wenn die großen Chancen vorerst noch ausblieben. Dann zeigte Martin Datzmann einmal mehr seine Künste.

Der Ex-Bezirksligaspieler trat einen Freistoß aus etwa 27 Metern nach einem Foul an Andreas Hackl von links in den linken Winkel (68.). Ramsau spielte weiter befreit auf, Weildorf agierte zu lässig. Der eingewechselte Youngster Beni Scheidsach hatte den Anschlusstreffer auf dem Fuß (80.), zögerte aber am Elfmeterpunkt einen Tick zu lange mit dem Abschluss und übersah gleichzeitig den einschussbereiten Gschoßmann.

So war es an Datzmann, den Schlusspunkt zu setzten. In der Nachspielzeit wurde der Mittelfeldmotor an der Sechzehnerkante gefoult und versenkte den nächsten Freistoß aus 20 Metern von rechts unwiderstehlich ins linke Eck (90+1). Der Schiedsrichter pfiff danach aber nicht mehr an und so blieb es beim 3:4.

Fazit: Die letzte halbe Stunde sahen die Fans einen leidenschaftlich kämpfenden FCR, der sich erneut in einem aussichtlos scheinenden Spiel zurückkämpfte. Dumm nur, dass zuvor zu viele Geschenke an den Gegner gemacht wurden, der zur Pause sogar noch höher hätte führen können. Nach vorne ging trotz der Schlussoffensive zu wenig - dennoch hätte man mit einer Leistung wie zum Ende über 90 Minuten heute sicherlich gepunktet. Und das, obwohl beim DJK gleich vier Spieler (das Offensiv-Trio und der Torwart) aus der ersten Mannschaft mitgemischt hatten.

 

Schema:

FCR: Keilhofer - Maltan S. - Stöckl, Zechmeister M. - Datzmann Mi., Datzmann Ma. - Palzer M., Bergunde84, Hackl - Gschoßmann, Votz60

Außerdem eingesetzt: Scheidsach (60.), Rehlegger (84.)

Spielereignisse:

0:1 Peter Fiederer (Rechtsschuss, 3.)

1:1 Marcel Bergunde (Rechtsschuss, 17., Vorlage Gschoßmann)

1:2 Johannes Koch (Rechtsschuss, 27.)

1:3 Stefan Willberger (Rechtsschuss, 48.)

1:4 Stefan Willberger (Rechtschuss, 55.)

2:4 Martin Datzmann (Rechtsschuss, direkter Freistoß an Hackl, 68.)

3:4 Martin Datzmann (Rechtschuss, direkter Freistoß an Datzmann Ma., 90.+1)

 

Schiedsrichter: Peter Roth. Sehr kleinliche Auslegung der Zweikämpfe, ließ so oft keinen Spielfluss zu und lag einige Male daneben. Auch bei der Abseitsregel entschied er auf beiden Seiten oft vorschnell. Kein guter Auftritt des Unparteiischen.

 

Zuschauer: Ca. 25

FCR-Spieler des Spiels: Martin Datzmann. Wenn etwas ging, dann über ihn. Zeigte im Mittelfeld ein ums andere Mal seine Übersicht und trieb das Spiel der Ramsauer an. Dazu mit zwei blitzsaubereren Freistoßtoren und einigen weiteren guten Ideen und Flanken. Nur seine Steilpässe kamen nicht ganz präzise. Auch Sepp Maltan agierte bei seinem Libero-Debüt meist souverän.

 

Lage: Ramsau liegt nur aufgrund des besseren Torverhältnisses noch auf Rang 9, Weildorf punktgleich dahinter. Otting (ein Spiel mehr) ist bis auf drei Punkte herangerückt, Schlusslicht Bayerisch Gmain hat verloren und kann den FCR nicht mehr gefährden. Also: Ein einziger Punkt aus den letzten zwei Spielen würde schon reichen. Das sollte das Minimalziel beim Tabellenletzten Bayerisch Gmain am nächsten Sonntag (20. April, 13 Uhr) sein.

Es wird enger: Ramsau enttäuscht in Teisendorf, die Konkurrenz punktet

Schon gewusst? Mit einem Klick auf das graue Logo in Artikelseiten geht‘s zurück zur Homepage.