29.05.2011: FC Ramsau - SV Unterwössen 7:2 (1:1)

Leistungsexplosion für Rang 7

FCR überrollt Unterwössen in Halbzeit zwei - Hopfinger trifft dreifach

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was für ein Schlussspurt! Der FC Ramsau hat sich mit einer fantastischen zweiten Halbzeit gegen den direkten Konkurrenten SV Unterwössen am letzten Spieltag den siebten Tabellenplatz gesichert. Damit hat die Elf von Trainer Klaus Hillebrand die letzten fünf Saisonspiele gewonnen und kann auf eine bärenstarke Rückrunde zurückblicken. Für die Treffer sorgten ein bestens aufgelegter Richard Hopfinger mit drei Toren, Michael Flunk, Stefan Votz, Maxi Palzer und Christoph Gschoßmann.

 

Vor dem Spiel: Die “Erdbeere“ gab ihr Comeback: Georg Stöckl spielte von Beginn an gegen eben jenen Gegner, gegen den er zuletzt im Hinspiel spielte und seitdem seine halbjährliche Sperre abgesessen hatte.

Hillebrand konnte erneut fast aus dem Vollen schöpfen, einzig Sepp Maltan war nicht Teil des Teams - eben seinen Platz nahm Stöckl ein. Schon vor der Partie hatte Hillebrand Flunk signalisiert, dass er ihn zum Saionabschluss nochmals mit einer Halbzeit im Sturm belohnen würde.

 

1. Halbzeit: Ramsau kam nicht schlecht ins Spiel, zeigte sich in den ersten Zweikämpfen bissig. Unterwössen ließ sich aber nicht beeindrucken und nutzte seine erste Chance gleich zur frühen Führung: Eine große Lücke auf der rechten Ramsauer Abwehrseite nutzte Tobias Kaindl eiskalt aus, ließ Flunk mit einem Flachschuss ins linke Eck keine Abwehrchance (7.).

Dann gleich noch ein Schock für die 2010er: Franz Maltan musste nach einem Zweikampf raus, hielt sich sofort das Knie. Thomas Graßl kam in Spiel und Richard Wagner rückte auf die Liberoposition zurück (15.).

In der Folge entwickelte sich eine sehr ausgeglichene Begegnung. Beide Teams kamen ab und an zu Möglichkeiten, die vor allem auf Fehlern in den Defensivreihen basierten. Michael Flunk rettete mit einer sensationellen Glanzparade zweimal auf der Linie und bewahrte sein Team vor einem Zwei-Tore-Rückstand (20.). Auf der anderen Seite versuchte sich FC-Stürmer Christoph Gschoßmann nach Pass von Richard Hopfinger, scheiterte aber am SV-Schlussmann (26.).

Mehr Fortune im Abschluss hatte dann Hopfinger: Nach Vorlage von Thomas Aschauer zog Ramsaus Rekordtorschütze aus 25 Metern, halblinker Position ab - der Ball zappelte unhaltbar im rechten unteren Tornetz (35.).

Jetzt kam Ramsau besser ins Spiel. Ein Schuss von Andreas Zörner fälschte Gschoßmann gefährlich ab, Unterwössens Schlussmann musste sein ganzes Können aufbieten und klärte zur Ecke (37.). Hopfinger verfehlte den langen Pfosten nach einer Zörner-Ecke dann nur um Zentimeter (40.).

Kurz vor der Pause dann die große Chance auf die Führung für den FCR: Aschauer zog von links ab, Unterwössens Torhüter ließ nur abprallen. Gschoßmann nahm die Kugel aus zehn Metern direkt, zimmerte den Ball aber genau an die Querlatte (42.).

2. Halbzeit: Wie abgemacht stürmte nun Flunk, Florian Keilhofer (kam für Marco Leipold) hütete den Kasten und auch Stefan Votz war für Aschauer im Spiel. Und Ramsau legte nach dem Wiederanpfiff gleich los wie die Feuerwehr. Die Initialzündung dafür kam allerdings vom Gegner.

Ein scheinbar ungefährlicher Einwurf auf der rechten Ramsauer Angriffsseite für die Gäste warf Unterwössen in die Mitte. Flunk stand genau richtig, bemerkte sein Glück aber zunächst gar nicht. Erst auf Zuruf von Gschoßmann realisierte er, wie frei er da plötzlich vor dem SV-Tor auftauchte - und schob  die Kugel souverän ins linke Eck (47.).

Ramsau war jetzt am Drücker, und wie. Hopfinger bekam den Ball von Votz, zog wieder aus knapp 25 Metern ab - wieder drin (50.)! Erneut war der SV-Keeper bei Hopfingers Flachschuss ins Eck chancenlos.

Und der FCR hatte noch nicht genug. Flunks Einwurf von rechts ging weit in den Strafraum, Gschoßmann verpasst um Haaresbreite - aber am langen Pfosten stand Votz, der es aus einem Meter Entfernung schaffte, den Ball ins Netz zu nicken - 4:1 (54.). Für den völlig verdutzten Votz war es das erste Pflichtspieltor im 55. Einsatz für Ramsau.

Unterwössen war nun moralisch völlig am Boden, doch bekam von Schiedsrichter Georg Mitterpleiniger zumindest ein Trostpflaster in Form eines völlig überzogenen Elfmeterpfiffs. Martin Eisenharter nahm dankend an und verlud Keilhofer zum 4:2 (65.).

Weiter ging es aber nur in eine Richtung, und Hopfinger brauchte nicht lange, um seine starke Leistung mit seinem dritten Weitschusstor zu krönen. Diesmal hieß der Vorbereiter Hansi Resch, der nach einer Balleroberung Hopfinger die Kugel auflegte. Hopfingers Präzision am heutigen Tag war beeindruckend, wieder streckte sich Unterwössens Keeper umsonst (70.).

Überhaupt nicht in den Griff bekamen die Gäste indes auch Flunk, der sich auf der linken Seite Mal um Mal durchtankte und von der Grundlinie zurücklegte. So auch in Minute 75, als er erneut mehrere Gegenspieler düpierte und Gschoßmann in der Mitte bediente. Der erreichte den Ball aber nur noch mit der linken Hacke, verlängerte weiter auf den heranrauschenden Maxi Palzer - und der ließ sich aus drei Meter vor dem leeren Tor nicht lange bitten - 6:2 (75.).

Und immer war noch nicht Schluss. Diesmal kam wieder auf der anderen Seite Gefahr auf, und wieder war Schiedsrichter Mitterpleiniger mehr als kleinlich in der Zweikampfauslegung - der zweite Strafstoß für Unterwössen (78.). Eisenharter verfehlte den Kasten aber diesmal mit seinem Flachschuss aufs linke Eck.

Es spielte weiter nur Ramsau, der SV sehnte den Schlusspfiff herbei. Wieder setzte Flunk auf links zu einem Solo an, wieder ist Gschoßmann mit der Hacke am Ball, bringt ihn Richtung Tor - und Flunk gibt ihm aus einem halben Meter den Rest (84.). Aber der Treffer fand keine Anerkennung, weil Flunk im Abseits gestanden hatte.

Doch auch Gschoßmann kam noch zu seinem Tor, denn der beste FCR-Torjäger der Saison setzte gemeinsam mit Flunk noch einen herrlichen Schlusspunkt. Bei einem Konter drang Gschoßmann in den Strafraum ein, schickte Flunk per Außenristpass auf die rechte Seite. Der gab den Ball per direktem Doppelpass zurück, Gschoßmann nahm die Kugel vom Elfmeterpunkt aus ebenfalls direkt und setzte sie zu seinem 14. Saisontor in den rechten Winkel (84.). Gschoßmann hat damit das erste und letzte Ramsauer Tor in dieser Spielzeit erzielt.

Dass Graßl nach seinem zweiten härteren Einsteigen noch die Gelb-Rote Karte sah (86.), störte weiter niemanden mehr - das Spiel war zu diesem Zeitpunkt natürlich schon längst entschieden.

Fazit: Ähnlich wie die Saison lief auch dieses Spiel. Der FCR musste in Halbzeit eins viel investieren, um sich irgendwie über Wasser zu halten. Nach der Pause drehte die Hillebrand-Elf dann auf und zerlegte Unterwössen nach allen Regeln der Kunst. Der große Trumpf der 2010er, die Offensive, zeigte sich auch heute von ihrer besten Seite. Aber auch hinten hielt die Abwehr um Wagner und Rückkehrer Stöckl fast komplett dicht. Insgesamt ein hochverdienter und denkwürdiger Sieg, der eine tolle Saison krönt.

Schema:

FCR: Flunk - Maltan F. - Stöckl G., Resch80 - Wagner R.  - Aschauer46, Zörner A.65, Hopfinger, Palzer M.78 - Leipold46,  Gschoßmann.

Außerdem eingesetzt: Graßl T. (15.), Keilhofer F. (46.), Votz (46.)

 

Spielereignisse:

0:1 Tobias Kaindl (Rechtsschuss, 7.)

1:1 Richard Hopfinger (Linksschuss, 35., Aschauer)

2:1 Michael Flunk (Rechtschuss, 47.)

3:1 Richard Hopfinger (Linksschuss, 50., Votz)

4:1 Stefan Votz (Kopfball, 54., Flunk)

4:2 Martin Eisenharter (Rechtschuss, Foulelfmeter, 65.)

5:2 Richard Hopfinger (Linksschuss, 70., Resch)

6:2 Maxi Palzer (Rechtschuss, 75., Gschoßmann)

Martin Eisenharter verschießt Foulelfmeter (78.)

7:2 Christoph Gschoßmann (Rechtschuss, 84., Flunk)

Gelb-Rote Karte für Thomas Graßl (86.)

 

Schiedsrichter: Georg Mitterpleininger. Eine eigentlich sehr faire Partie wurde aufgrund der extrem kleinlichen Zweikampfauslegung des Unparteiischen immer wieder unnötig unterbrochen. Bei den kleinsten Kontakten oder Remplern schritt Mitterpleininger ein und ließ so nur selten echten Spielfluss zu. Auch bei den schmeichelhaften Elfmetern für Unterwössen behielt er diese Linie bei. Ansonsten litten beide Teams aber gleichermaßen an dieser Pfeifweise. Die Gelb-Rote Karte für Graßl war aber gerechtfertigt. 

Zuschauer: Ca. 45

FCR-Spieler des Spiels: Richard Hopfinger. Heute führt kein Weg am Dreifach-Torschützen vorbei, der damit in acht Saisonspielen acht Mal eingenetzt hat. Die Position im Mittelfeld sagt ihm sehr zu: So kommt er immer wieder aus der Tiefe zum Abschluss und heute hat er vor dem Spiel wohl einen ordentlichen Schluck Zielwasser getrunken. Setzte zudem immer wieder zu starken Dribblings an und schickte seine Vorderleute sehenswert auf die Reise. Ebenfalls ganz stark: Flunk, mit einer Klasseparade, zwei Assists und einem Treffer.

 

Lage: Siebter Platz! Wer hätte das vor der Rückrunde gedacht? 25 Punkte Vorsprung vor dem Abstieg, nur elf Zähler Rückstand auf den ersten Aufstiegsplatz. Ramsau holte damit vier Punkte mehr und steht um zwei Plätze besser da als in der letzten Saison - und das bei zwei Spielen weniger. Und auch, wenn die vorherigen beiden Spiele am grünen Tisch gewonnen wurden - fünf Siege in Folge zum Saisonabschluss sind aller Ehren wert. Der nächste Auftritt des FCR ist schon am 11. Juni - beim Gaudi-Kleinfeldturnier in der Ramsau.