25.09.2010: TSV Chieming II - FC Ramsau 1:3 (1:2)

MC Maxi legt dreimal auf

Nachtsieg mit überragendem Palzer - FCR erneut früh hinten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das erste Nachtspiel des FC Ramsau in Chieming endete mit einem verdienten 3:1-Sieg für den FCR, der nicht zuletzt durch einen überragenden Maxi Palzer zustande kam, der drei Vorlagen beisteuerte. Das Ramsauer Team, dass ohne ihren Trainer Hillebrand angereist war, ging zwar durch ein Flunk-Eigentor früh unglücklich in Rückstand (4.), doch bewies wie so oft Moral und kam durch einen verwandelten Foulelfmeter von Kapitän Franz Maltan (30.) sowie Treffer von Josef Wagner (42.) und dessen Bruder Richard (78.) doch noch zu drei Auswärtspunkten.  Damit hat man den Sprung ins gesicherte Mittelfeld der Tabelle (jetzt 7.) erst einmal geschafft.

Fußballvorstand Andi Vogl, der heute als Coach fungierte, veränderte die FC-Elf im Vergleich zum Ruhpolding-Spiel auf vier Positionen und versuchte auch erstmals seit sechs Spielen wieder eine Taktik mit zwei echten Spitzen. Josef Wagner rückte dabei von seiner angestammten Zehnerposition zu Christoph Gschoßmann in die Spitze, wobei Richard Wagner die Rolle des Spielmachers einnahm. In der Innenverteidigung kehrte Georg Stöckl nach abgesessener Rotsperre ins Team zurück.

Das Spiel begann denkbar schlecht für die Gäste, da sich FC-Torwart Flunk, der ansonsten eine starke Saison spielt, schon ganz zu Beginn einen schweren Patzer leistete, als er einen hoch geschlagenen Freistoßball fallen ließ. Aus dem anschließenden Gestocher im Sechzehner versuchte Maxi Palzer, die Kugel zu klären, schoss dabei aber den zum Ball stürmenden Flunk an, von dem aus der Ball in den eigenen Kasten trudelte (4.). Der FCR merkte allerdings bald, das dieses unglückliche Gegentor keineswegs Dominanz der in der Tabelle besser postierten Chieminger darstellte. In den folgenden Minuten kamen die Gäste immer besser ins Spiel und versuchten auch spielerisch, sich Offensivaktionen herauszukombinieren. Chieming ließ den Gast (wohl auch ob der Führung) meist gewähren und verlegte sich auf einige Standartsituationen; besonders bei Eckbällen waren die Hausherren dann aber brandgefährlich. Ramsau spielte aber insgesamt gefälliger und kam zu guten Chancen. Die dabei beste Gelegenheit hatte Richard Wagner, dessen satt geschossener Freistoß von an den linken Pfosten (22.) klatschte. Nach einer halben Stunde war es dann soweit und Ramsau konnte den verdienten Ausgleich feiern: Nach einem schnellen Ball in die Spitze fand sich Palzer im Strafraum wieder, kreuzte und wurde von seinem Gegenspieler kurz festgehalten und aus dem Gleichgewicht gebracht. Sofort folgte der Strafstoßpfiff und Kapitän und Rückkehrer Franz Maltan ließ sich nicht lange bitten, verwandelte sicher rechts unten im Eck (30.). Nach dem Ausgleich ließ Ramsau unnötigerweise etwas nach und Chieming kam wieder besser in die Partie, doch zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt vor der Pause wurde die Gästeelf für ihre engagierte Leistung mit der Führung belohnt.  Ein Eckball von Palzer flog in den Fünfer, wo Josef Wagner angerauscht kam und im Zweikampf mit seinem Gegenspieler die Überhand behielt, den Ball mit dem Kopf erwischte und ins Netz drückte (42.). Endlich das erste Saisontor von Ramsaus Zehner. Um ein Haar hätte der FCR die Führung in den drei Minuten vor dem Pausenpfiff sogar noch ausgebaut, als nach einer Ecke der Ball vom Chieminger Schlussmann abgewehrt wurde und auf der Linie zum Stehen kam. Linksaußen Thomas Aschauer und ein Chieminger hechteten zum Ball, wobei Aschauer den Gegner härter erwischte als den Ball, der zwar über die Linie ging, aber leider nicht als Tor zählte (45.).

Nach dem Pausentee verlief die Begegnung ausgeglichen, da Chieming zwar leicht den Druck erhöhte, Ramsau sich aber weiterhin konzentriert präsentierte und auch zu Aktionen und Angriffen kam. FC-Stürmer Christoph Gschoßmann kam nach Zuspiel von Maxi Palzer zu einer guten Chance aus spitzem Winkel, scheiterte aber am gut reagierenden Chieminger Schlussmann (56.). Die Hausherren setzten sich nun immer häufiger in der Ramsauer Hälfte fest, ohne die von Libero Maltan organisierte Defensive wirklich oft aushebeln zu können. Ein Pfostenschuss aus der Distanz (65.) war dabei die beste Gelegenheit. Chieming spielte nun hinten Mann gegen Mann und riskierte immer mehr, was natürlich zu Räumen für die Ramsauer führte. Ein Flunk-Abschlag passte wieder einmal in Gschoßmanns Lauf, der den schnellen Ball gerade noch am Chieminger Schlussmann vorbeispitzeln konnte, sich kurz umdrehte und auf die mitgelaufenen Wagner-Brüder flanke. Josef Wagner kam so aus 8 Metern völlig frei zum Schuss, verfehlte den Kasten allerdings knapp (70.). Schließlich sollte es den Ramsauern aber doch noch gelingen, ihre Räume zur Entscheidung zu nutzen. Wieder war es ein Abschlag von Flunk auf Gschoßmann, der ins rechte Seitenaus geklärt wurde. Maxi Palzer warf auf Richard Wagner, der sich gegen einen Verteidiger durchsetzte und es aus spitzem Winkel mit einem Flachschuss genau auf den Keeper versuchte - diesmal hatte er das Quentchen Glück, das ihm bei seinem Pfostentreffer in Halbzeit eins noch gefehlt hatte. Der Ball ging durch die Beine des Keepers und kullerte leicht abgefälscht zum langen Pfosten, wo er diesmal zehn Zentimeter entfernt ins Tor rollte (78.). Chieming gab sich zwar noch nicht geschlagen und versuchte noch einmal alles, doch Ramsau spielte die Führung sicher über die Zeit, hätte bei einem Konter über Josef Wagner sogar noch höher führen können (90.).

Insgesamt war der heutige Erfolg verdient und nicht zuletzt der entspannteren Personalsituation zu verdanken. Die Elf war in allen Mannschaftsteilen gut aufgestellt und praktisch jeder FC-Akteur fügte sich gut in die sehr ansprechende Teamleistung mit ein. Herausragender Spieler war nicht nur wegen seiner drei Vorlagen Maxi Palzer, der seine Seite unermüdlich hoch und runter wetzte, einen Großteil seiner Zweikämpfe gewann und durch seine Lauffreudigkeit und Präsenz das Spiel immer wieder auf seine rechte Seite zog. Alle drei Treffer entstanden demzufolge auch über rechts. Auffallend war auch die starke Defensivleistung der FCR-Elf, wobei es eine wahre Freude war, Libero Maltan bei seinen kompromisslosen Befreiungsschlägen zuzuschauen (auch wenn sich die Defensive wenn möglich auch spielerisch zu befreien versuchte). Mit Leistungen wie heute muss Ramsau wohl erst einmal nicht mehr vorm Abstieg bange sein. Am Samstag, 2. Oktober, geht es um 14:00 in Bad Reichenhall gegen die Zweite des TSV, die im Moment nur einen Punkt und einen Platz vor den Ramsauern (jetzt 7.) rangiert.