07.09.2010: FC Ramsau - WSC Bayerisch Gmain II 2:2 (2:1)

Gerechte Punkteteilung

Siegchancen auf beiden Seiten - erneut Tor in erster Minute

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der FC Ramsau hat sich von der desaströsen Niederlage in Surberg erholt und kam zuhause gegen Bayerisch Gmain II zu einem insgesamt leistungsgerechten Unentschieden. Christoph Gschoßmann hatte Ramsau mit seinem 7. Saisontreffer (1.) in Führung gebracht, Maxi Palzer erhöhte sogar auf 2:0 (35.). Leider geriet der FCR aber immer öfter in Bedrängnis und fing sich so folgerichtig noch zwei Gegentreffer (40., 62.) ein.

Bitter für den FCR noch vor Anpfiff war, dass Trainer Hillebrand kurzfristig auf Spielmacher Josef Wagner verzichten musste. Sein Bruder Richard und Johann Getzi sollten versuchen, die kreative Lücke im zentralen Mittelfeld zu schließen. Auch defensiv veränderte sich einiges: Georg Stöckl ist rotgesperrt, für ihn und Thomas Graßl rückten die beiden Keilhofer-Brüder Andi und Florian in die Innenverteidigung. Auch Hansi Resch kehrte nach Grippe wieder zurück, wodurch FC-Vorstand Vogl seit 2 Spielen erstmals nicht mehr in der Anfangsformation stand.

Wer zu spät kommt, der verpasst das Beste. Ramsauer Zuschauer, die es mit der Pünktlichkeit bei Spielbeginn nicht ganz so genau nehmen, wurden schon zum zweiten Mal in Folge von Christoph Gschoßmann bestraft, der eine Vorliebe für Tore in erster Minute entwickelt. Kaum 30 Sekunden und 3 oder 4 Pässe waren gespielt, da schlug FC-Libero Michael Datzmann einen langen Ball passgenau in den Lauf des FCR-Torjägers, der den aufspringenden Ball volley Richtung Eck lupfte. Der Gästekeeper war zwar noch dran, konnte den frühen Rückstand und das wahrscheinlich schnellste Ramsauer Pflichtspieltor der kurzen Vereinsgeschichte nicht mehr verhindern (1.).  Erneut also ein perfekter Beginn in einem Heimspiel, doch diesmal legte Ramsau nicht sofort mit Chancen nach, sondern besann sich zuerst auf die Defensive und überließ dem Gast weitgehend die  Initiative. Zu echten Chancen kam Bayerisch Gmain dadurch jedoch nicht, doch hatten die Gäste klar mehr Ballbesitz. Es entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel mit vielen Fehlpässen und Stockfehlern, in dem es keinem Team wirklich gelang, echte Spielkultur zu präsentieren. Wenn es bei Ramsau schnell ging, entwickelte sich zwar meist auch Gefahr, doch der Unparteiische zeigte früh, dass (oft vorschnelle) Abseitspfiffe seine Vorliebe sind. Allein FC-Stürmer Gschoßmann wäre über das ganze Spiel gesehen viermal frei durchgewesen, wenn nicht jedesmal wieder der Pfiff des Herren in Gelb ertönt hätte. So mussten sich Spieler und Fans lange gedulden, bis sich wieder echte Möglichkeiten entwickelten. Passend zum Spiel fiel das zweite Tor auf kuriose Art und Weise, doch erneut zeigte sich, dass sich Kampfgeist und unermütlicher Einsatz auszahlen. Nach zu weitem Pass von Gschoßmann auf Maxi Palzer spielte ein Bayerisch Gmainer Abwehrspieler den Ball zum Torwart zurück. Palzer wetzte dem Ball allerdings hinterher und wurde prompt vom Gästekeeper voll angeschossen, sodass er plötzlich allein mit dem Ball vor dem leeren Kasten stand - 2:0 (35.). Auf das 2:0 hatte der Gast allerdings eine prompte Antwort, denn mit einem ihrer ersten wirklich vernünftig herausgespielten Angriffe erzielten sie den Anschlusstreffer. Eine Flanke von rechts fand ihren Abnehmer im Ramsauer Fünfmeterraum, wo ein Gästeangreifer den Ball per Kopf an Flunk vorbei ins Eck köpfte (40.). Kurz vor der Pause dann die große Chance für Ramsau, erneut davonzuziehen. Gschoßmann erobert den Ball an der linken Seitenauslinie, geht aus spitzem Winkel frei auf das Tor zu und zieht selbstbewusst ab - doch Bayerisch Gmains Nummer eins hielt den scharfen, aber zu unplatzierten Schuss sicher. Ein Abspiel auf den mitgelaufenen Palzer wäre in dieser Szene wahrscheinlich die bessere Alternative gewesen (45.).

Schon vor der Halbzeit war der Gast immer besser in Spiel gekommen, auch wenn Ramsau Konterchancen hatte. Nach der Pause bestätigte sich diese Tendenz und Ramsaus Hintermannschaft kam immer öfter in große Schwierigkeiten. Nachdem mehrere brenzlige Situationen unbeschadet überstanden wurden, war es nach gut einer Stunde dann soweit, dass sich das Engagement des Gastes letztlich auszahlte. Ein schnell gespielter hoher Ball wurde von Richard Wagner per Kopf unglücklich in den Lauf des Bayerisch Gmainer Angreifers verlängert, der den Ball sicher versenkte (62.). Die Gäste waren jetzt im Aufwind, Ramsaus Motivation und Konzentration am Boden. Sofort versuchte Bayerisch Gmain, noch weiteres Kapital aus der Situation zu schlagen und hätte dies um ein Haar auch geschafft, doch ein gut platzierter Schuss traf zum Glück zur den rechten Pfosten (63.). Nach diesen Schrecksekunden erholte sich die Mannschaft von Coach Hillebrand wieder etwas und gestaltete die nächsten Spielminuten ausgeglichen, erspielte sich sogar wieder ein leichtes Chancenplus. Zwar hatte der Gast weiterhin Gelegenheiten, die besseren Chancen hatte aber Ramsau. Drei gut geschlagene Ecken von Maxi Palzer fanden Abnehmer in Richard Wagner (70.) und zweimal Thomas Graßl (74., 79.) deren harte Kopfballversuche jeweils nur denkbar knapp über die Latte strichen. Auch Maxi Palzer bekam noch eine gute Gelegenheit: In einem energischen Sprint überlief er auf seiner rechten Seite seinen Gegenspieler und zog von außen aufs Tor, erwischte den Ball aus knapp 8 Metern allerdings nicht optimal und traf nur den rechten Außenpfosten. Die Szene glich der Chance kurz vor der Pause, denn dieses Mal hatte Palzer den mitgelaufenen Gschoßmann in der Mitte übersehen (82.). Weder Ramsau noch Bayerisch Gmain schafften nach der Kräfte zehrenden Partie noch einen Treffer in letzter Minute und es blieb beim Remis.

Obwohl Ramsau zwei Tore in Führung gelegen und sich zahlreiche Chancen erspielt hatte, das Spiel doch noch zu gewinnen, war Trainer Hillebrand am Ende zufrieden mit dem einen Zähler. Bayerisch Gmain hatte insgesamt mehr Spielanteile und ließ den Ball besser laufen, Ramsau hatte wohl mehr klarere Chancen, sodass die Punkteteilung leistungsgerecht war. Natürlich ist ein 2:2 nach einer 2:0-Führung immer ärgerlich, doch nach der denkwürdigen Pleite in Surberg zeigte sich Ramsau heute (trotz abermals vieler Ausfälle) annähernd in Normalform, war von Beginn an hellwach und spritzig, agierte in den Zweikämpfen ordentlich und ließ nur im Abschluss manchmal die letzte Cleverness vermissen. Besonders die Defensive präsentierte sich stark verbessert - beide Keilhofer-Brüder, besonders Andi, zeigten eine starke Partie. Bester Ramsauer war heute sicherlich Maxi Palzer, der seine Seite unermüdlich bearbeitete, zum 2:0 traf und an den meisten Angriffen seines Teams beteiligt war, aber auch gut mit nach hinten arbeitete.