01.09.2010: FC Ramsau - ASV Grassau II 1:0 (1:0)

Blitztor und Hochspannung

Abwehrschlacht gegen den Tabellenzweiten gelingt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Tor in erster Minute, eine gute erste Hälfte und enormer Kampfgeist verhalf dem FCR gegen Grassau II zum zweiten Saisonsieg. Nachdem Christoph Gschoßmann Ramsau noch in Minute 1 Führung geschossen hatte, erwehrte sich die Mannschaft von Trainer Hillebrand den Angriffen der Grassauer bis zum Schluss, waren aber dabei einige Male mit Fortuna im Bunde.

Personell tauschte Hillebrand fast die ganze Mannschaft (sechs Mann) aus, die in Marquartstein einen Punkt geholt hatte. Richard Wagner kehrte als Kapitän auf den Liberoposten zurück; erneut agierte man mit nur einer Spitze.

Die defensive Grundausrichtung setzt voraus, dass man etwas zu verteidigen hat - einen, und im besten Fall drei Punkte. Schon nach weniger als einer Spielminute traf Letzteres für die Ramsauer zu, denen diese frühe Führung natürlich ideal in die Karten spielte, vor allem, weil der FCR sonst nur all zu oft einem frühen Rückstand hinterherläuft. Diesmal nicht - Doppelpass von Christoph Gschoßmann und Thomas Aschauer im Sechzehner von Grassau, Schuss aus 7 Metern ins rechte untere Eck - 1:0 (1.). Für Gschoßmann, der bis jetzt in allen Saisonspielen getroffen hat, das sechste Saisontor und auch schon die dritte Torvorlage von Linksaußen Aschauer.   Die Führung gab den Ramsauern gleich Energie und die Spritzigkeit, die sie in den bisherigen Auftritten zu oft vermissen ließen. Vor allem in den Zweikämpfen waren sie den Grassauern meistens einen Schritt voraus. Die spürbare Frische und der Motivationsschub des Tores führte sogleich zu weiteren Gelegenheiten. Die besten Chancen vor der Pause hatte allesamt Gschoßmann, der den Ball nach einem Rückpass der Grassauer Abwehr im Zweikampf mit dem Torwart erkämpfte und im Fallen Richtung Tor köpfte; Grassaus Schlussmann erwischte den Ball zwar noch, doch die Kugel war klar hinter der Linie, was der weit entfernte Schiedsrichter aber nicht anerkannte (10.). Danach scheiterte der FC-Stürmer nach einem Flunk-Abstoß am Torhüter (17.) und verfehlte dann den Kasten mit Schussversuchen aus kurzer Distanz knapp (25., 28.). Doch Grassau kam besser ins Spiel erspielte sich Chancen. Einmal rettete für Ramsaus Schlussmann Flunk noch die Querlatte (33.), dann hatte der Ramsauer Keeper bei einem Schuss, den er erst im Nachfassen sicher hatte, Glück, dass keiner der ASV-Stürmer dazwischenging (37). Weitere gute Schussmöglichkeiten der Gäste (40., 43) strichen nur knapp am FC-Gehäuse vorbei.

Mit zunehmender Spieldauer wuchs der Druck des bis dahin punktverlustfreien Tabellenzweiten an. Immer öfter schaffte es der Gast, seine Angreifer gefährlich in Szene zu setzen. Ramsau hielt zwar mit aller Kampfkraft dagegen, doch rückten oft nicht schnell genug aus der Defensive und ließen es so zu, dass die Gäste sich in der FC-Hälfte festsetzen konnten. Das Ramsauer Angriffsspiel bestand nun naturgemäß aus Konterangriffen. Lange Bälle von Flunk auf Gschoßmann oder Joseph Wagner waren dabei ein probates Mittel, um die Entscheidung herbeizuführen oder wenigstens Ecken oder etwas Zeit herauszuholen. Ein Tor gelang dabei allerdings nicht, was für die Spannung im Spiel natürlich gut war. Denn so zitterten die gut 50 Zuschauer jedesmal mit, wenn Grassaus Offensive wieder nur denkbar knapp am Ausgleich vorbeischrammte. Mehrmals rettete Keeper Flunk, doch auch der Pfosten oder Rettungsaktionen in letzter Sekunde oder direkt auf der Linie ließen FC-Coach Hillebrand an der Seitenlinie Blut und Wasser schwitzen. Dann doch noch eine Gelegenheit für das 2:0: Gschoßmann startete nach Flunks langem Ball auf links durch, ging bis fast auf die Grundlinie und setze in der Mitte Maxi Palzer mit einem Lob ein, doch Ramsaus Rechstaußen konnte den Ball aus zwei Metern nicht mehr entscheidend drücken (75.). Bis in die Schlussminuten spielte nur Grassau. Ramsau kämpfte und rackerte, holte sich mehrere gelbe Karten ab und klärte erneut mehrmals in höchster Not. Drei Minuten vor Ende erneut eine Riesenchance für die Entscheidung, diesmal bei einem Standart. Joseph Wagner traf mit einem wunderbar gezirkelten Freistoß aus 20 Metern die Latte; Gschoßmanns Nachschuss-Kopfball flog über den Kasten (87.). Die Spannung war nun auf dem Höhepunkt - Flunk fischte mit einer absoluten Glanzparade einen tollen Schuss von einem Grassauer Stürmer aus der Ecke (88.).  Noch einmal schaffte es Ramsau, Grassaus weit aufgerückte Hintermannschaft auszuspielen und Maxi Palzer stand allein vor dem Keeper, scheiterte aber am gut reagierenden Torhüter (90.). Kurz darauf war dies allen egal - Schlusspfiff und 3 hart erkämpfte Punkte für Ramsau.

Wie das Spiel ohne die frühe Führung verlaufen wäre, ist sehr schwierig zu sagen, doch zur Halbzeit hatten sich die Hausherren das 1:0 verdient. Dass in den letzten 45 Minuten vor allem Grassau am Drücker war, ist verständlich. Was heute vor allem auffiel, war die mannschaftliche Geschlossenheit im Team - die Spieler kritisierten einander nicht, sondern motivierten sich permanent gegenseitig. Letzlich stand das Spiel oft auf Messers Schneide und insgesamt hatte man einfach ein paar mal mehr Glück in den entscheidenden Momenten als Grassau, doch wenn man alle Großchancen zusammenzählt, ist der dreifache Punktgewinn für Ramsau nicht unverdient. Der FCR hatte am Ende einfach den größeren Willen, diesen Dreier nach Hause zu bringen. Bestnoten bei Ramsau verdienten sich neben Libero Richard Wagner, der heute sicher stand und mit weiten Bällen immer wieder sein Ziel fand, Torwart Flunk und in der Offensive Gschoßmann und Wagner.