• 21.08.2010: TSV Marquartstein - FC Ramsau 3:3 (2:1) Glücklicher Punktgewinn FCR beweist erneut große Moral und kommt dreimal zurück
Dank großem Kampfgeist holte der FCR seinen vierten Punkt in dieser Saison. Dabei spielte Torwart Michael Flunk erneut eine entscheidende Rolle, da Trainer Hillebrand kurz vor Schluss erneut umstellte und das Kraftpaket stürmen ließ. Personell wechselte der FCR-Coach die Startelf kräftig durch, stellte die Mannschaft im Vergleich zur Niederlage gegen Piding auf vier Positionen um, da unter anderem Markus Hasenknopf und Georg Stöckl passen mussten. Außerdem agierten Ramsaus Kicker, weiterhin ohne den verletzten Richard Hopfinger, wie im Testspiel in Schönau im 3-2-4-1-System mit Gschoßmann als einziger Spitze. Um ein Haar hätte das Spiel wieder ‚standesgemäß‘ begonnen, da Marquartstein schon nach wenigen Minuten eine hundertprozentige Torchance mit mehrfacher Nachschussgelegenheit fahrlässig liegen ließ (5.). Zwar konnte man einen möglichen sehr frühen Rückstand noch abwenden, nach 15 Minuten kam der Gast dennoch ins Hintertreffen. Der dritte, diesmal klar berechtigte Elfmeter gegen Ramsau in dieser Spielzeit war von Michael Flunk selbst verursacht worden, der gegen einen durchgebrochenen TSV-Akteur keine andere Möglichkeit mehr hatte, als diesen zu Fall zu bringen. Die Führung war nicht unverdient, denn der Gastgeber stellte die aktivere und klar ballsicherere Mannschaft. Auch in der Folge erarbeitete sich Marquartstein einige hochkarätige Torchancen, die Flunk mit Weltklasseparaden zunichte machte. Die beste und einzige echte Chance für Ramsau hatte Andreas Zörner, dessen satter Weitschuss knapp am linken Winkel vorbeistrich (24.). Nach einer halben Stunde dann aber doch, quasi aus dem Nichts, der Ausgleich. Ein Freistoß von Andreas Zörner wurde vom unsicher agierenden TSV-Keeper nicht konsequent abgewehrt und gelangte zu Thomas Aschauer, der die Kugel per Kopf nicht optimal traf, sodass das Leder nun leicht abgefälscht an einen unglücklichen Marquartsteiner Abwehrspieler prallte, der den Ball Richtung Tor verlängerte - Eigentor, 1:1 (30.). Der Ausgleich war alles andere als verdient, doch schon kurze Zeit später konnte der Gastgeber mit einem Schuss aus 8 Metern die erneute Führung erzielen, wobei Ramsaus Defensive überhaupt keine gute Figur machte (37.). Mit dem 2:1 ging man (gut bedient) in die Kabine, um sich bei dieser Hitzeschlacht wenigstens kurzzeitig abzukühlen. In Punkto Spielaufbau und Passsicherheit hatte man beim FCR in Halbzeit eins so gut wie alles vermissen lassen. Nach dem Wiederanpfiff spielte Ramsau zwar leicht verbessert und agierte hinten etwas sicherer, ließ aber im Angriff die letzte Entschlossenheit vermissen. Immerhin kam die Hillebrand-Elf nun zu besseren Torgelegenheiten. Die beste besaß Gschoßmann, der frei stehend bei einer halbhohen Wagner-Flanke einen Volleyschuss versuchte, den Kasten aber verfehlte (56.). Auch Marquartstein hatte in dieser Phase Gelegenheit, das Spiel vorzeitig zu entscheiden, traf aber nur die Latte und scheiterte bei ihren Versuchen am bestens aufgelegten Flunk. Als die Zeit immer knapper wurde, riskierte Hillebrand wie gegen Piding es erneut, Flunk nach vorne zu ziehen (70.). Innenverteidiger Florian Keilhofer hütete nun das FC-Tor und sah aus der Entfernung, wie sich der Wechsel abermals bezahlt machte. Der frische, ausgeruhte Flunk war den Marquartsteiner Defensivleuten, die 70 Minuten bei brütender Hitze gerackert hatten, natürlich in Punkto Spritzigkeit und Frische haushoch überlegen. Ein langer Ball, Gschoßmann verlängert auf Flunk, der sich gegen mehrere Verteidiger durchsetzt, den Abschluss sucht und am Torwart scheitert. Der Ball fliegt vom Keeper zwischen zwei Marquartsteiner, Flunk und Gschoßmann, der am schnellsten schaltet und die Kugel aus 3 Metern versenkt - Gschoßmanns fünfter Saisontreffer (73.). Auf Ramsauer Seite herrschte nach dem erneuten Ausgleich natürlich Aufbruchsstimmung und Flunk und Gschoßmann hatten nur Minuten später die Führung auf dem Fuß, als beide versuchten, eine lange Wagner-Flanke noch zu erwischen, den Ball aber nicht über die Linie brachten (76.). Die Ernüchterung folgte dann aber kurz darauf, als Fortuna dem FCR in Sachen Aluminium erneut nicht hold war: Ein Innenpfostentreffer aus 10 Metern ließ Keilhofer im Kasten nicht die geringste Chance (82.); dabei war der gelernte Innenverteidiger bis dahin noch gar nicht ernsthaft geprüft worden. Doch auch darauf hatte Ramsau noch eine Antwort. Der total ausgepowerte Wagner zapfte seine allerletzten Kraftreserven an, vernaschte mehrere Gegenspieler unwiderstehlich und drosch aus 8 Metern drauf - der TSV-Keeper konnte den Ball nur vor die Füße von Flunk abklatschen, der das Leder nur noch aus einem Meter über die Linie drücken musste (87.). Fast hätte der FCR sogar noch die volle Ausbeute aus einem eigentlich schwachen Auftritt herausgeholt. Wieder war Flunk, diesmal über rechts, durchgebrochen und zog aus sehr spitzem Winkel aufs Tor. Im Stile eines Torjägers zog der 30-jährige trotz des Winkels selbstbewusst ab - im Stile eines Torjägers übersah er aber auch den völlig freien Gschoßmann in der Mitte. Flunks Hammer ging knapp drüber (90.). Ramsau kann mit einem Punkt sehr gut leben, auch Coach Hillebrand war nach der Partie zufrieden, auch wenn er beim letzten Gegentor seine Wut noch an einem hilflosen Plastikeimer ausgelassen hatte. Wer die ganze Partie verfolgte, konnte erkennen, dass der FCR heute auf einen alles andere als übermächtigen Gegner traf, der dem Gast Raum zum kombinieren ermöglichte, doch vor allem aufgrund mangelnder Laufbereitschaft konnte die Mannschaft diesen Platz nicht nutzen. Kombinationen über mehrere Stationen waren eine Seltenheit und wenn offensiv etwas ging, lief es über Standards, lange Bälle und Einzelaktionen. Auch und gerade bei möglichen Kontern, eigentlich eine Ramsauer Tradition, agierte das Team viel zu umständlich und uneffektiv. Allgemein stand man über die gesamte Spielzeit viel zu tief, gerade gegen einen Gegner, der von den fußballerischen Möglichkeiten gesehen auf Augenhöhe war. Immerhin konnte die Truppe aber mit ihrer großen Moral und eben einigen gelungenen Einzelaktionen überzeugen und einen Punkt auf der Habenseite verbuchen. Bester FC-Spieler war neben einem starken Josef Wagner erneut Flunk; im Tor schlicht herausragend und vorne frisch und durchsetzungsstark. |