24.07.2010: FC Ramsau - FC Bischofswiesen II 1:3 (0:1)

Nur Flunk in Topform

Ramsau chancenlos gegen drückend überlegenen FCB

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der vorletzte Test vor Beginn der Punktspiele fand ohne einige Stammspieler wie Joseph Wagner und Richard Hopfinger statt. Die junge Elf von Trainer Klaus Hillebrand traf mit der Zweiten aus Bischofswiesen auf einen Gegner, der sich letzte Saison im unteren Drittel der A-Klasse aufgehalten hatte. Dieser Favoritenstellung wurde der Gast auch über die gesamte Spielzeit gerecht.

Schon von Anfang an übernahm Bischofswiesen die Kontrolle über das Spiel und kombinierte sich mit ansehnlichen Ballstafetten immer wieder in Tornähe. Ramsau hatte der technisch versierten, aber auch läuferisch stark aufspielenden Gästeelf wenig bis gar nichts entgegen zu setzen. Das Mittelfeld und die Defensive schafften es nicht, die Räume eng zu machen und leistete sich wiederholt entscheidende Ballverluste im Spielaufbau. Bischofswiesen störte sehr früh und rückte über weite Teile des Spiels weit auf, während Ramsau nahezu ausnahmslos tief stand. Schon in der ersten Halbzeit führte diese einseitige Spielweise zu einem guten Dutzend hochkarätiger Torgelegenheiten für die Gäste, die diese allerdings mehr als leichtfertig vergaben und im letzten Moment zu oft die kompliziertere Methode als den direkten Abschluss wählten. Entschlossen sie sich doch einmal zum Torabschluss, zeigte sich Ramsaus Keeper Michael Flunk mehrmals hellwach und parierte glänzend. In einer weitgehend nicht existenten Offensive besaß Christoph Gschoßmann die besten Torgelegenheiten: Der Stürmer erzielte auf Vorlage von Marcel Bergunde  ein Abseitstor (13.) und zog nach einem Einwurf von Maxi Palzer aus spitzem Winkel ab (25.). Bischofswiesen schaffte es aber dann doch noch, eine seiner vielen Chancen in Zählbares umzumünzen. Als mit Christian Lindner, der das FCB-Team aus der Ersten verstärkte,  wieder ein Bischofswieser allein vor Flunk auftauchte, reichte ein Lupfer über den Torwart zum hochverdienten 0:1 (27.).

Die Spielsituation drehte sich in Halbzeit zwei nicht, doch Ramsau stand nun etwas besser und ließ nicht mehr ganz so viele Hochkaräter zu. Bischofswiesen versuchte es auch deshalb vermehrt mit Fernschüssen, die Flunk mit sehenswerten Flugeinlagen parierte. Einen Flachschuss von FC-Stürmer Stefan Sontheimer konnte er allerdings nicht parieren - so stand es in Minute 55 0:2. Bischofswiesen dominierte das Spiel weiterhin nach Belieben, gingen aber nach wie vor viel zu lässig mit Torchancen und aussichtsreichen Spielsituationen um, verdribbelten sich oder versuchten zu zaubern. Ramsau verließ sich dann auf ein probates Mittel, wenn nach vorne gar nichts geht, zumal von konstruktivem Spielaufbau sowieso keine Rede sein konnte: Lange Bälle. Tatsächlich schaffte es Flunk mit einem punktgenauen Abstoß in den Lauf von Gschoßmann, der sich gegen die unaufmerksamen FCB-Verteidiger durchsetzte, auf diese Art und Weise die erste wirkliche Chance für den FCR zu kreieren. Gschoßmann ließ sich die Gelegenheit dann auch nicht nehmen und schob sicher zum 1:2 ein (62.). Fast hätte sich der Spielverlauf danach komplett auf den Kopf gestellt. Einen Einwurf von Andreas Zörner verlängerte Gschoßmann in die Mitte, wo der eingewechselte Debütant Hansi Graßl aus einem Meter nur noch einzunicken brauchte - und vergab (70.). Das 2:2 wäre zwar absolut unverdient, doch möglich gewesen. So hatte Bischofswiesen noch einige weitere gute Schusschancen, von denen der eingewechselte Markus Pöpperl die allerletzte noch nutzte (90.).

Vor allem im Vergleich zur guten Leistung gegen die noch höherklassigen Weißbacher war die Leistung heute ein Rückschritt. Aufbauspiel und Passgenauigkeit ließen sehr zu wünschen übrig und in den Zweikämpfen fehlte allen Mannschaftsteilen zu oft das nötige Timing und die nötige Aggressivität. Das eher knappe Ergebnis täuscht über die Deutlichkeit des Bischofswieser Erfolgs hinweg. In Hälfte zwei klappte vieles besser beim FCR, doch für eine erfolgreiche neue Saison muss die Hillebrand-Elf noch einige Schippen drauflegen. Eindeutig bester Spieler auf dem Feld war Ramsaus Torwart Flunk, der alles hielt, was zu halten war und auch einige ‚Unhaltbare‘ aus den Winkeln fischte.