28.04.2009: SK Ramsau - TSV Waging/See II 0:2 (0:1)

Technisch und personell unterlegen

Waging holt verdient 3 Punkte in Ramsau - Viele Verletzte beim SKR

   

  Das 0:1: Wagings Nr. 16 verlängert zu Nr. 37, der frei einköpfen kann

 

Coach Hillebrand veränderte die Elf auf zwei Positionen: Manuel Leist spielte auf Maxi Palzers rechter Mittelfeldposition und Josef Maltan begann statt Stefan Votz als Innenverteidiger. Von Beginn an merkte der aufmerksame Zuschauer, dass hier zwei verschiedene Spielsysteme aufeinander trafen. Waging versuchte in allen Mannschaftsteilen, mit Kurzpasspiel Raumgewinn zu erzielen; seine Spieler liefen sich nach Ballbesitz sofort wieder frei und in Position. Ramsau, anders als gegen die spielerisch unterlegenen Pidinger letzte Woche, besann sich auf den Kampf, hohe Bälle von hinten in die Spitze und weitgehende Überbrückung des Mittelfelds. So kam es, dass Waging deutlich mehr Ballbesitz hatte, Ramsau zwar dagegenhielt, aber im entscheidenden Moment auch immer einen Schritt langsamer am Ball war. Die Führung des Gastes per Kopf (20.) nach einem verlängerten Einwurf war zu diesem Zeitpunkt verdient. Der SKR fand allerdings mit der Zeit besser ins Spiel - allerdings kamen die körperbetont spielenden Ramsauer mit dem sehr kleinlich pfeifenden Schiedsrichter nicht gut zurecht. Der SKR kam auch zu Torgelegenheiten, auch wenn im entscheidenden Moment immer etwas dazwischenkam, das den Abschluss verhinderte - so wie vermeintliche Abseitsstellungen von Flunk nach Gschoßmann-Anspiel, ungenaue Anspiele beim letzten Pass oder verwehrte Vorteile durch den Schiedsrichter. Waging hingegen hatte noch weitere gute Möglichkeiten, die beste davon war ein Lattentreffer per Kopf kurz nach der Führung.

   

  Bild ohne Seltenheitswert: Ein weiterer Freistoßpfiff gegen Ramsau, hier Franz Palzer

 

Obwohl Waging klar die bessere Spielanlage hatte, war man nach wie vor im Spiel und ein Treffer wäre in Halbzeit eins möglich gewesen. Nach der Pause wollte und musste man jedoch noch einmal mehr versuchen, da die Gäste die Führung clever verwalteten und über geordneten Spielaufbau immer wieder gefährlich waren. Im Verlauf der zweiten Halbzeit traf es den SKR personell gesehen allerdings knüppeldick:   War der von Beginn an angeschlagene Christoph Gschoßmann zur Pause schon durch Stefan Votz ersetzt worden, verletzte sich kurz nach der Halbzeit auch noch Josef Maltan am Knie und wurde durch Frank Fietzke ersetzt. Richard Hopfinger, der ganz zu Beginn der Partie schon einen Schlag auf den Knöchel abbekommen hatte, musste nun auch Tribut zollen und der letzte Einwechselspieler Thomas Zörner kam für ihn. Das Wechselkontingent war nun erschöpft und die SKR-Elf neu zusammengewürfelt; Waging kontrollierte die Begegnung, konnte aber aus dem Spiel heraus den Sack nicht zumachen. Dies gelang aber dennoch: Ein perfekt gezirkelter Freistoß in den Winkel überwand den chancenlosen Keeper Stefan Köppl zum 2:0 (72.). Als sich auch noch Stürmer Michael Flunk verletzt am Boden krümmte und nach einigen Minuten das Spielfeld verließ, musste Ramsau zu zehnt gegen den Rückstand und die gut aufgelegten Waginger anrennen - die verbleibenden SKR-Spieler zeigten immer noch großen Einsatz, doch diese 3 Punkte waren verdientermaßen verloren.

   

 

Die Entscheidung: Wagings Stürmer jubelt nach dem Freistoß zum 0:2 (links), Stefan Köppl dreht sich enttäuscht vom Ball im Netz weg

 

Der Klassenunterschied von Piding zu Waging war heute deutlich zu erkennen. Waging spielte, anders als Piding oder auch der SKR, mit erkennbarem, klar definiertem System, mit einstudierten Laufwegen und ballsicheren Kombinationen. Dennoch gelang es dem Tabellenzweiten (jetzt Ersten) nur durch zwei Standards, die trotz allem sattelfeste SKR-Abwehr zu überwinden. Mit einem etwas großzügigeren Schiedsrichter, nicht gar so vielen Verletzten und ein wenig Glück im Abschluss wären auch hier ein oder mehrere Punkte drin gewesen, so gut Waging heute auch war. Auf jeden Fall sah man eine klare Steigerung zur 0:4-Pleite aus dem Hinspiel und konnte sich vielleicht das eine oder andere bei den Wagingern abschauen. Die nächste schwere Aufgabe steht Ramsau am Sonntag in Hammerau (17:00) bevor.