· 25.10.2008: SK Ramsau – BSC Surheim II 2:3 (2:1)
SKR
ohne Graßl und Esprit
Ramsau
kommt gegen Surheim viel zu spät in Fahrt
Hart gebremst: Ramsaus
Aktivposten Richard Hopfinger wurde oft zu Fall gebracht
Zum ersten Mal in dieser Saison wurde die
Ramsauer Elf nicht von Cheftrainer Toni Graßl betreut, der Kathrin Hölzl nach
Sölden begleitete. Stattdessen übernahm Co-Trainer Hansi Koll die Aufgabe, das
Team nach der Niederlage in Saaldorf wieder auf die rechte Bahn zu leiten. Mit
altbewährtem System, neuen Taktikratschlägen und neuer Nummernvergabe waren
gleich einmal einige Dinge anders als normal, und dieser frische Wind tat dem
SKR zumindest in der Anfangsphase der Partie gut: Kaum fünf Minuten gespielt,
schon führte eine schöne Kombination (Doppelpass von Richard Hopfinger und
Franz Palzer im Strafraum) zum 1:0 durch Palzer, der den Ball flach ins Eck
einschob (4.). Die Führung war für den SKR ungewohnt: In den letzten Spielen
hatte man meist zurückgelegen und sich dann ins Spiel hineingekämpft. Die
Gefahr, dass sich die Mannschaft jetzt auf dem Vorsprung ausruhen würde,
bestand auch zurecht: Surheim kam besser ins Spiel, hatte mehr Ballbesitz und
versuchte, das Spiel zu machen; der SKR konnte sich meist nur durch weite Bälle
befreien und ließ Kombinationsspiel im Aufbau vermissen. So war der
Ausgleichstreffer nach gut zwanzig Minuten auch nicht unverdient. In der Folge
blieb Surheim die aktivere Mannschaft, Ramsaus Spiel wirkte zerfahren und oft
ideenlos. Der kämpferische Einsatz stimmte zwar und die Zentrale (mit dem
Stammduo Markus Hasenknopf/Franz Palzer) war defensiv wachsam, doch nach vorne
ging bis auf einige Fernversuche wenig zusammen. Trotzdem gelang es dem SKR,
kurz vor der Pause nach einer Einzelaktion von Torgarant Michael Flunk, die
erneute Führung zu erzielen: Marcel Bergunde musste die Kugel nach Flunks
abgewehrtem Schuss nur noch über die Linie köpfen (40.).
Halbzeit zwei begann wie die erste gleich mit
einem Treffer, diesmal leider für die Gäste: In einer der ersten Aktionen nach
dem Wiederanpfiff hatten sie gleich Grund zu jubeln (46.). Ramsaus Moral war
nach diesem miserablen Wiederbeginn natürlich erst einmal
etwas angeknackst und auch der weitere Spielverlauf sprach nicht gerade für
den Tabellenführer. Surheim blieb dran und hatte nach einer Ecke mehrere
brandgefährliche Einschussmöglichkeiten, bis Markus Hasenknopf den Ball mit
einem wuchtigen Klärungsversuch ins eigene Netz drosch (60.). Die zweite
Niederlage in Folge drohte und jetzt war die Zeit auf einmal gegen die Ramsauer.
Ähnlich wie in der Partie letzte Woche versuchte der Trainer, mit
Offensivauswechslungen den Druck auf den führenden Kontrahenten zu erhöhen. Je
länger das Spiel jetzt dauerte, desto besser wurden die Chancen, die sich
Ramsau jetzt erarbeitete. Surheim, nur noch aufs Verteidigen aus, stand die
gesamten letzten 10 Minuten praktisch nur noch in der eigenen Hälfte. Beste
Chancen durch Flunk verstrichen ungenutzt, doch zumindest dominierte der
Tabellenprimus die Surheimer jetzt deutlich. Leider kam der Ansturm zu spät,
Surheim nahm die drei Punkte mit nach Hause. Eine kuriose Szene ergab sich noch
ganz am Ende des Spiels, als Kapitän Franz Maltan sich über den zu kurzen
Abstand der Surheimer Mauer beschwerte und wegen Meckerns selbst die Gelb-Rote
Karte sah (89.).
Es hätte ja nicht unbedingt gleich wieder
eine Negativserie sein müssen, die hatte man letzte Saison ja zur Genüge. Doch
heute war Surheim einfach besser und schon im Hinspiel (ein knappes 2:1 für
Ramsau) hatte der Gast angedeutet, dass sie ein ernst zu nehmender Gegner sind.
Dennoch sollte ein SKR in Bestbesetzung, wie es heute der Fall war,
normalerweise in der Lage sein, dieser Begegnung seinen Stempel aufzudrücken,
wie es in dieser Saison ja oft genug der Fall war. Ob es nun die taktischen
Umstellungen waren (Hopfinger und Maxi Palzer tauschten ständig die Positionen,
Frank Fietzke begann erstmals in der Innenverteidigung), die Emotionen und
Leidenschaft eines hin- und her wetzenden und mitfiebernden Trainers Graßl
fehlte oder es heute einfach nicht der Tag des SKR war, sei dahingestellt. Nur
klar ist, dass man mit wenig ansprechenden Leistungen wie heute über fast die
gesamte Spielzeit vom hohen Ross des Tabellenführers schneller wieder herunter
gestoßen werden könnte, als es den Ramsauern lieb ist. Doch Qualität hat die
Mannschaft ja, es geht auch anders und besser. Nächste echte Bewährungsschance:
Nächsten Sonntag, 14.30 Uhr beim Tabellensechsten aus Waging.
Aufstellung:
Palzer
M.
Flunk
Wagner
J.
Hopfinger
Bergunde
Hasenknopf
Palzer F.
Fietzke
Maltan F.
Stöckl
Keilhofer
Auswechslungen:
Maltan
J. für Stöckl (46.)
Gschoßmann
C. für Palzer F. (73.)
Votz
für Hasenknopf (80.)