· 05.05.2007: SK Ramsau - SV Laufen II 4:2

 

Ein Kraftakt für drei wichtige Punkte

Ramsauer beweisen tolle Moral und drehen das Spiel - 2. Tabellenplatz jetzt gefestigt

 

 

 

 Endlich wieder Welle: Lange mussten die Ramsauer Zuschauer auf ein Heimspiel warten

 

Personal: „Zum ersten Mal überhaupt“ so Trainer Sebastian Wurm vor dem Spiel, könne er auf den gesamten Kader zurückgreifen. So kam es zu zwei Änderungen gegenüber dem Auswärtssieg in Oberteisendorf: Markus Hasenknopf rückte für Günter Hogger ins Mittelfeld und Richard Hopfinger kehrte auf seinen Stammplatz im Sturm zurück und ersetzte dort Christoph Gschoßmann. Die Ersatzbank, sonst eher spärlich besetzt, war heute fast schon überlaufen. So zogen sich einige Ersatzspieler gar nicht erst um und schauten sich das Spiel an, ohne auf einen Einsatz zu hoffen. Verglichen mit den Personalnöten unter der Saison oder generell bei Auswärtsspielen (z.B. letzte Woche in Oberteisendorf, wo man auch nur 12 Mann dabei hatte und „Präsi“ Toni Grassl für den angeschlagenen Sepp Wagner ins Spiel kam). Im ewigen Wechsel trug heute wieder Hopfinger die Kapitänsbinde.

Spielverlauf: Ramsau begann sein erstes Heimspiel seit fast auf den Tag genau sechs Monaten engagiert und hatte auch sofort gute Chancen, in Führung zu gehen. Kaum drei Minuten waren gespielt, da hatte Michael Flunk nach einem Alleingang eine Großchance, doch sein Schuss wurde mit einem großartigem Fußreflex des Gegnertorwarts pariert. Fünf Minuten später (8.) war es erneut Flunk, der sich über rechts durchsetzte und wie schon im letzten Spiel seinen Sturmpartner, diesmal Hopfinger, mustergültig bediente, sodass der SKR-Kapitän nur noch den Ball aus kurzer Distanz einlochen musste.

 

 

 

 

 

 

 Ja! Richard Hopfinger nach dem 1:0

 

Die knapp 80 Zuschauer waren natürlich sofort euphorisch ob dieser frühen Führung. Doch Laufen ließ sich nicht einschüchtern und hatte kurz danach die Chance zum Ausgleich: Nach einer Ecke entstand eine Gefahrensituation am Pfosten des Ramsauer Tores, aus der beinahe ein Eigentor resultiert hätte. Die Hausherren spielten, wie fast immer, hinten kompromisslos und suchten mit langen Bällen oder Kontern ihre Stürmer. Flunk hatte nach einem langen Pass auf den linken Flügel eine große Chance, bei dem ihm selbst wohl nicht bewusst war, wie viel Platz und Zeit er noch gehabt hätte. So schloss er schnell ab und traf den Gästekeeper mitten ins Gesicht (27.), der einige Momente benommen liegen bleib.

Es entwickelte sich ein Spiel, bei dem Laufen mehr Ballbesitz hatte, doch bis auf einige Ausnahmen nicht wirklich Gefahr im Ramsauer Strafraum verbreiten konnte. Eine dieser Ausnahmen war ein scharfer Pass von der rechten Seite, der wenige Meter an Keilhofers Tor vorbeizischte und vom Laufener Stürmer nur um Haaresbreite verpasst wurde. Beide Teams hatten in dieser Phase des Spiels Möglichkeiten, doch im entscheidenden Moment fehlte oft die gewinnbringende Idee und so kam es zu vielen Weitschüssen. Hopfinger (33.) versuchte dies aus halbrechter Position, doch ohne Erfolg, der Ball ging drüber. Als sich der SKR schon mit der Führung zur Halbzeit in der Kabine sah, versuchte es ein Laufener Mittelfeldspieler aus gut 25 Metern und traf den Ball optimal, der, von Franz Palzer noch leicht abgefälscht und vom regennassen Rasen extrem schell, genau im rechten unteren Toreck einschlug (41.).

Trotz des 1:1 herrschte zur Pause eine gute Stimmung in der Mannschaft, die sich klar einen Sieg vorgenommen hatte und so optimistisch in die zweite Hälfte ging. Flunk versuchte es gleich nach der Halbzeit mit einem Gewaltschuss aus spitzem Winkel (49.), dennoch waren es nun die Laufener, die das Spiel zunehmens diktierten. Sie erspielten sich einige gute Chancen, zudem musste Joseph Wagner aufgrund einer Platzwunde über dem rechten Auge behandelt werden (68.) und spielte danach mit Stirnband. Der SKR war durch Standards (Moderegger nach einer Ecke, 70.) und Konter (Palzers Schuss genau auf den Torwart von rechts, 71.) immer gefährlich und hoffte so, wieder in Front zu gelangen. Doch im Anschluss an diesen Konter konnte sich ein Laufener Stürmer im Ramsauer Strafraum gegen drei Gegenspieler durchsetzen und überwand auch Keilhofer (71.). Sonst meist selbst in Führung, musste Wurms Truppe jetzt Moral beweisen und zurückkommen. Ob des Rückstands der Gastgeber wurde das Spiel nun ruppiger, wobei zwei Laufener und Franz Maltan schon in der ersten Hälfte gelb gesehen hatten.

 

 

           

 

 

Voller Einsatz: Markus Hasenknopf (l.),  Joseph Wagner mit Tape-Stirnband

 

Der SKR brauchte jedoch nicht lange, um den Rückstand wegzustecken, denn eine Ecke von rechts schlug Maltan präzise auf Flunk, der den Ball ins Netz köpfte (73). Durch den aufgeholten Rückstand jetzt psychologisch im Vorteil gewannen die Ramsauer erneut die Oberhand und ließen hinten immer weniger zu. Laufen hingegen schien ob ihrer verspielten Führung frustriert. Die Ramsauer Bemühungen hatten Erfolg: Ein langer Ball auf Flunk, der nach einem Freistoß die gesamte Laufener Hintermannschaft überflog, wurde von der Ramsauer Nummer elf noch erlaufen: Er spitzelte den  Ball am Torwart der Laufener vorbei und es stand 3:2 (77.). Darauf folgten wütende Proteste der Laufener (der Freistoß sei zu weit vorne ausgeführt geworden), doch der Schiedsrichter ließ nicht mit sich verhandeln, im Gegenteil: Er stellte die beiden Rädelsführer mit je Gelb/Rot vom Platz (78.).

Eine traumhafte Situation für die Ramsauer, die nun ihr Konterspiel in Überzahl wunderbar praktizieren konnten. Flunk, auch nach der Auswechslung von Christoph Gschoßmann für Hopfinger vorderste Spitze, nutzte dies aus: Auf der Mittelinie kam er an den Ball und lief frei auf den Laufener Torwart zu, der zwar noch dran war, doch das 4:2 nicht mehr verhindern konnte (85.). Weitere Konterchancen, ein Schuss von Maltan nach Pass von Gschoßmann (87.) und erneut Flunk mit einer Aktion über links, nach der der Pass auf Gschoßmann etwas zu lang ausfiel (90.) folgten, doch es blieb beim 4:2.

 

  

      

  

 Feiern nach dem Sieg: Michi Flunk, Thomas Zörner, Michael Datzmann, Toni Grassl (v.l.)

 

Fazit: Ramsau hat Moral bewiesen und den Zuschauern zuhause eine gute Show geliefert. Flunk, letztes Mal noch dreimaliger Vorbereiter, glänzte heute dreimal als Vollstrecker (und Vorbereiter beim 1:0). Jetzt hat es die Elf um Kapitän Hopfinger selbst in der Hand; wenn sie ihre derzeitige Form über die letzten vier Partien (noch ein Heimspiel) halten, sollte dem Aufstieg nichts mehr im Wege stehen, zumal der Sieg gegen den direkten Konkurrenten Laufen heute natürlich ein Sechs-Punkte-Spiel war. Sieben Zähler beträgt nun der Vorsprung auf Platz drei. Doch sollten die Spieler den Sekt noch nicht zu früh kaltstellen, denn letzte Saison wurde bei ähnlicher Situation eins der letzten Auswärtsspiele zu lässig angegangen, verloren und es kam dann auf die letzte Partie an; dies sollte wenn möglich heuer vermieden werden; geschenkt gibt es im Aufstiegskampf nichts. Dennoch wurde das Team schon vor dem Spiel beschenkt: Der Edeka-Laden Gütling aus dem Dorf sponserte dem Team zwei Karten für das morgige Derby 1860 gegen Unterhaching.

 

 

 

Fotos von Reinhard Gschoßmann