04.10.2006: SK Ramsau - FC Bischofswiesen II 1:2

Niederlage in letzter Sekunde

Nach sechs Siegen endet die Ramsauer Serie gegen Bischofswiesen II

 

 

Personal: Erstmals in dieser Saison ließ Trainer Wurm die gleiche Elf auflaufen.  Erneut konnten Thomas Gschoßmann und   Richard Wagner nicht Teil des Aufgebots sein. Der etatmäßige Kapitän Richard Hopfinger trug dieses Mal wieder die Binde.

Spielverlauf: Der noch in der Nacht zuvor von der Ramsauer Mannschaft und weiteren Helfern vom Schnee befreite Sportplatz lockte zu diesem Heimspiel viele Besucher an, die sich dieses Derby nicht entgehen lassen wollten. Dass die meisten anderen Spiele aufgrund des Schnees ausgefallen waren, war mit Sicherheit ein weiterer Grund dafür. Den frierenden Zuschauern bot sich gleich von Beginn an eine interessante Begegnung: Die favorisierten Bischofswieser, die sich aufgrund des Spielausfalls der ersten Mannschaft mit Moreno als ihrer zentralen Figur verstärkt hatten, waren in der ersten Hälfte spielbestimmend. Dennoch kam der SKR nach gut fünf Mintuen zur ersten Großchance des Spiels: Ein langer Abschlag wurde von Michael Flunk per Kopf weitergeleitet, wonach Richard Hopfinger aus spitzem Winkel das rechte Lattenkreuz traf. Ein Führungstreffer in dieser frühen Phase des Spiels wäre den konterstarken Ramsauern natürlich mehr als Recht gewesen, doch in den kommenden Minuten waren sie eher in der Defensive beschäftigt. Der FCB, der sich mit den engagiert zweikämpfenden Ramsauern nicht leicht tat, kam meist durch Standarts zu gefährlichen Aktionen. Ein Freistoß von Moreno, exakt auf den linken Winkel gezirkelt, wurde von Ramsau-Torhüter Keilhofer bravurös gehalten. Kurz darauf war es erneut Moreno, der frei vor Keilhofer zum Schuss kam, der erneut parierte. Die dritte Großchance brachte dann den Erfolg für die Gäste: Ein Freistoß von Moreno aus ähnlicher Lage landete flach im Torwarteck. Bitter für die Ramsauer, die nach diesem Treffer sichtlich verunsichert waren, doch aufopferungsvoll kämpften, um so schnell wie möglich den Anschluss herzustellen. Die Bischofswieser hielten das Spiel nach dem 1:0 unter Kontrolle, Gefahr durch die Ramsauer Stürmer gab es nur, wenn die Hausherren das Spiel schnell machten und die Gäste auszukontern versuchten. Dennoch kamen weder Ramsauer noch Bischofswieser vor der Pause noch zu nennenswerten Gelegenheiten.

  

              Hälfte zwei ging nicht viel anders weiter: Beide Teams kämpften verbissen, doch die Abwehrreihen standen gut. Nur nach Standarts und durch Fehler des Gegners gab es für die Zuschauer Interessantes zu begutachten. Obwohl die Bischofswieser immer Herr der Lage schienen, waren es jetzt zuhnehmend öfter die Ramsauer, die sich in der Nähe des Gegnertors aufhielten. So kam es, das sich Flunk endlich einmal auf der rechten Seite durchsetzen konnte und sich bis vors Tor kämpfte. Sein Schuss wurde vom Bischofswiesen-Schlussmann Zaar pariert, doch dann folgte eine kuriose Szene. Sowohl Flunk als auch sein Gegenspieler, die den Ball erreichen wollten, verfehlten ihn. Der Ball sprang Flunk vor die Füße, der ihn zu Hopfinger spielte, der am linken Torpfosten gewartet hatte. Der SKR-Kapitän brauchte den Ball nur noch über die Linie zu drücken und es stand 1:1.

     

 

Motivert durch den Ausgleich waren die Gastgeber jetzt am Drücker, doch auch der FCB wirkte erneut engagierter und das spiel wurde insgesamt offener. Mehrere kleine Chancen auf beiden Seiten führten zu nichts, auch Morenos Freistöße waren jetzt ungefährlich. Die Schlussphase gehörte dann eindeutig den Ramsauern, die ihre Angriffe nun schneller ausführten und den Gegner zunehmend unter Druck setzten. Flunk bot sich noch eine große Chance, doch er war selbst zu überrascht, als ein FCB-Verteidiger ihm den Ball in die Füße gespielt hatte. Als sich dann alle schon mit dem Unentschieden abgefunden zu haben schienen, führte ein Missgeschick in der Ramsauer Abwehr zur spielentscheidenden Szene. Ausgerechnet der Bischofswieser Hermann Moderegger legte sich den Ball in der Abwehr zu weit vor, wovon der eingewechselte Bischofswieser Christian Lindner, der normalerweise auch in der ersten Mannschaft spielt, seinen Nutzen zog und einnetzte. Der ansonsten gute Schiedsrichter aus Surberg verlor am Ende etwas die Kontrolle über das Spiel, das jetzt in einer hitzigen Atmosphäre stattfand. Er schickte Markus Hasenknopf wegen Meckern vom Platz (Gelb/Rot) und pfiff die Partie 2 Minuten zu früh (!) ab. 

     

Fazit: Ein Unentschieden wäre heute sicherlich das gerechtere Ergebnis gewesen, doch die Bischofswiesener blieben bis zum Schluss wachsam und nutzten ihre Chance eiskalt. Ebenso wäre das Spiel ohne die spielentscheidenden Verstärkungen aus der ersten Elf (Moreno und Lindner, beide Torschützen für den FCB) sicherlich anders verlaufen. Dennoch haben sich die Ramsauer Spieler heute sehr gut verkauft, kein Vergleich zur schmachvollen 0:7-Pleite aus dem Hinspiel. Dass der SKR einmal der ärgste Verfolger der Bischofswieser in der Tabelle sein würde, hätte damals noch niemand gedacht; ein damals noch ein übermächtiger FC Bischofswiesen, sah sich heute gleichwertigen Ramsauern gegenüber, die mit ein wenig Glück ein Unentschieden oder sogar mehr erreichen hätten können. Zweifellos war dies nicht der Jahresabschluss nach Wunsch, doch sicher ist man mit den Erfolgen dieses Jahres in der Ramsau mehr als zufrieden, da man auf den Aufstieg und eine tolle B-Klassen-Hinrunde zurückblicken kann.

 

 

Fotos von Reinhard Gschoßmann u.a.