21.10.2006: SK Ramsau - SV Surberg II 6:0
Surberg abgeschlachtet - Ramsau jetzt Tabellenführer
Personal: Franz Palzer spielte trotz seiner
Ellenbogenverletzung auf der Vorstopperposition, Michael Datzmann rückte wieder
auf den Liberoposten. Hermann Moderegger kam nach 5 Spielen ohne Einsatz zurück
und spielte im linken Mittelfeld für Sepp Maltan. Im Sturm kam Günter Hogger für
Christoph Gschoßmann zum Einsatz. Trainer Wurm konnte bis auf Richard Hopfinger
(kuriert Kreuzbandriss aus), Thomas Gschoßmann (Leber-Gallen-Reizung) und
Richard Wagner aus dem Vollen schöpfen.
Spielverlauf: Von Anfang an machte der SKR das Spiel und erarbeitete sich Chancen durch Günter Hogger, der über links zum Abschluss kam, das Ziel jedoch verfehlte. Die Surberger spielten zurückgezogen, dennoch waren sie in den ersten Minuten einige Male gefährlich: Ein Missverständnis zwischen Michael Datzmann und Torwart Keilhofer endete um ein Haar mit dem frühen Rückstand. Nach diesem Schock mussten sich die Ramsauer erst ein mal wieder ein paar Minuten fassen, ehe sie dann um die zehnte Minute zuschlugen: Sepp Wagner setzte sich auf rechts durch, schoss den Torwart an, der den Ball so abwehrte, dass Günter Hogger dankend vollenden konnte. Dieses Tor war der Beginn einer langen Druckphase der Ramsauer, die bald darauf Chance um Chance hatten, sie aber zu leichtfertig vergaben: Michael Flunk und Franz Palzer hatten die besten Schussmöglichkeiten, doch der Torwart verhinderte zunächst noch eine höhere Führung der Platzherren. Angetrieben von Franz Palzer, der in der ersten Hälfte wohl der beste Mann auf dem Platz war, hielten die Ramsauer den Druck hoch. So fiel dann wenig später das 2:0. Nach einem Einwurf von rechts kam der Ball durch zu Wagner, der den Ball mit dem linken Fuß in die lange linke Ecke versenkte. Weitere Chancen folgten, die Surberger waren nur noch hinten zu finden. Kurz vor der zweiten Hälfte gab es dann einen Handelfmeter für die Ramsauer. Nicht Wagner, wie noch in Inzell, der dort verschossen hatte, sondern Kapitän Franz Maltan nahm sich den Ball. Sein Schuss wurde pariert, der Torwart hatte sich wie Maltan die vom Schützen aus gesehen linke Ecke ausgesucht. Michael Flunk schaltete am schnellsten und ließ dem 43-jährigen Schlussmann im Nachschuss keine Chance. Der Elfmeter war eine der letzten Aktionen in Hälfte eins, und mit einem beruhigenden 3:0-Vorsprung ging man in die Kabine.
So wie sie in der ersten Hälfte Dauerdruck ausgeübt hatten, machten sie auch nach der Pause weiter. Gleich die erste gute Chance wurde mit dem nächsten Treffer belohnt. Christoph Gschoßmann, der wie vorher ausgemacht zur Pause für Hogger gekommen war, erzielte den vierten Treffer. Michael Flunk ging über links am Verteidiger der Surberger vorbei, legte kurz vor der Grundlinie quer auf Gschoßmann, der den Ball direkt einschoss. Dieses Tor schien den Willen der Gäste nun ein für allemal gebrochen zu haben. Nicht den Hauch eines Offensivdrangs ließen die Surberger entstehen. Die Hausherren kamen immer wieder zu Chancen, doch etwas zu viel Eigensinn und Pech im Abschluss verwehrten weitere Treffer von Wagner, Flunk, Palzer und Gschoßmann. Doch wenn schon durch herausgespielte Aktionen keine Treffer mehr fallen wollten, hatten die Ramsauer in dieser Phase weitere Chancen vom Strafstoßpunkt. Ein weiteres Handspiel führte zum zweiten Elfer, den dieses Mal Markus Hasenknopf ausführte. Sein platzierter Schuss wurde jedoch pariert, den Nachschuss setzte er knapp über das rechte Torkreuz. Dann der Gipfel: Kurz darauf ein weiterer Strafstoß, diesmal ein Foulelfmeter, herausgeholt von Wagner. Flunk nahm es dieses Mal auf sich, wollte den Ball platziert in die linke untere Ecke schieben, doch der Schuss ging einen guten Meter daneben. Die einzige Chance der Gäste war ebenso ein Elfer: Ein Foul von Kapitän Maltan wurde vom konsequent pfeifenden Schiedsrichter als Elfmeter ausgelegt. Der Surberger Stürmer, der es jetzt natürlich besser machen wollte, lief an, setzte den Ball an den Pfosten, von wo er zu Keihofer sprang, der ihn klären konnte. Vier Elfmeter also an diesem Nachmittag, keiner davon wurde verwandelt. Kurz danach wurden die ohnehin schon überforderten Surberger um zwei Spieler dezimiert, die sich gelb-rote Karten holten. Die Schlussphase war nun eine Druckphase der Ramsauer, wie man sie sonst nur im Handball sieht. Die verbiebenen Gästeverteidiger kamen den immer noch motivierten und überlegenen Ramsauer nun gar nicht mehr hinterher. Die Chancen wurden jedoch wieder vergeben, bis sich Wagner zweimal ein Herz fasste und durch schöne Weitschüsse seine Saisontore elf und zwölf erzielte.
Ein von vorne bis hinten überzeugender Sieg, der noch viel höher ausfallen hätte können, fast müssen. Alle Ramsauer erwischten einen sehr guten Tag, kämpften engagiert und zeigten dem Drittletzten, wer Herr im Haus war. Endlich einmal schaffte der SKR auch ein zu null. Der fünfte Sieg in Folge bringt die Tabellenführung, zumindest bis Bischofswiesen spielemäßig aufholt. Und da der FCB auch noch in die Ramsau reisen muss, ist ein hochklassiges Duell gegen die vor der Saison noch haushohen Favoriten aus Bischofswiesen vorprogrammiert. In der derzeitigen Form muss jeder Ramsau-Fan auch auf einen Sieg beim Derby nächsten Samstag gegen Berchtesgaden hoffen.
Bilder von Reinhard Gschoßmann